Moderne Fabeln

Hier findet man verschiedene Fabeln zu Themen wie Zivilcourage, Frieden, Toleranz, Chancengleichheit,... - geschrieben von den Klassen 9b und 9c:



Die zwei Wölfe

Es war tiefster Winter, als ein großer, stolzer grauer Wolf auf einen kleinen, schneeweißen Wolf traf. Er rümpfte die Nase über seine Erscheinung ,,Was bist du denn für ein seltsamer Wicht; klein, schmächtig und erbärmlich. Und deine Fellfarbe! Die ist gegen die Natur des Wolfes, unsere Rasse trägt stolzes Silbergrau." Der weiße Wolf blickte darauf erstaunt ,,Wie kannst du denn festlegen, was das Schickliche für die Rasse der Wölfe ist, nur ausgehend von meiner Erscheinung?" Der graue Wolf antwortete verächtlich:,, Na schau dich doch an, du bist eine Schande für alle Wölfe, du solltest dich noch nicht mal Wolf nennen dürfen. Das sieht man dir doch schon an, da muss man dich nicht kennen." Der kleine weiße Wolf legte seinen Kopf schief, verwundert über so viel Vorurteile und intolerante Äußerungen, die der große Graue von sich gab. ,,Nun, wenn du festlegen darfst, was für Wölfe richtig ist und was nicht, dann kann ich doch genau so festlegen, dass der ideale Wolf genau meinen Werten entspricht." ,,Und welche Werte wären das bitte?", knurrte der graue Wolf erbost. ,,Nun, ich bin schlau und aufmerksam. So weiß ich zum Beispiel, dass die Jäger gleich hier vorbeikommen, um den Wolf zu schießen, der im Dorf die Schafe reißt. Und dank meiner kleinen Statur kann ich mich bei einem Schneehaufen verstecken, bis die Gefahr vorrüber ist.", erwiederte er und verschwand darauf flink im verschneiten Unterholz. ,,Warte!", rief der graue Wolf, doch er hörte schon die Jäger, die ihm auf den Fersen waren. Seine Pfoten versanken im Schnee, als er versuchte zu fliehen und schon bald traf ein Schuss der Jäger ihn ins Herz.

Was brachte dem Grauen dann im Endeffekt seine große majestätische Figur und sein charakteristisches graues Fell? Sein Stolz und seine Intoleranz brachten ihm letztendlich den Tod, denn hätte er den kleinen weißen Wolf respektvoll behandelt, hätte dieser ihn vielleicht rechtzeitig warnen und ihm bei der Suche eines Verstecks helfen können. Also denk´ zuerst und sprich erst dann, hier siehst du, was geschehen kann.

Elisabeth, Valentina, Leonie


Der weiße Prinz

Ein weißes Pferd, welches Prinz genannt wurde, kam als neuer Hengst in eine Herde mit ausschließlich braunen und schwarzen Hengsten. Sie lebten auf einer großen Weidefläche, diese wurde von einem großen Bach geteilt. Auf der einen Seite hielten sich alle Pferde auf, da dort die schönen Apfelbäume standen. Dagegen standen auf der anderen Seite die gefährlichen Dornensträucher. Prinz hatte es nicht leicht in seiner neuen Herde, denn die anderen Pferde akzeptierten ihn nicht und lästerten hinter seinem Rücken, dass er nichts könne und er sich nicht trauen würde über den Bach zu springen. Eines Tages sprang der junge, schwarze Hengst Max über den Bach um die gefährliche Seite der Weide zu erkunden. Jedoch verletzte er sich an den spitzen Dornen der Sträucher und fing laut an nach den anderen zu rufen. Sie kamen sofort an den Bach gelaufen, aber niemand traute sich hinüber zu springen und Max zu helfen, da sie sich nicht selber verletzen wollten. Doch dann nahm Prinz Anlauf und sprang über den Bach. Die anderen Hengste staunten. Prinz half dem verletzen Max aus den Dornen und brachte ihn heil auf die andere Seite. Max bedankte sich bei dem weißen Hengst Prinz und die anderen Hengste entschuldigten sich bei Prinz und seitdem vertragen sich alle. Und die andere Seite des Baches? Die wurde von dem Weidebesitzer von den Dornensträuchern befreit.
Moral:
Man sollte niemanden nach dem Äußeren beurteilen, bevor man den Charakter des anderen nicht kennt.
Lea, Lara, Philip, Adrian 


 Die Geschichte vom Wolf und dem Bär

Es lebten ein Rudel Wölfe und ein Bär in einem Wald. Kam der Bär in das Revier der Wölfe, wurde er sofort vertrieben. "Du bist zu groß und zu fett", beschimpften sie ihn und  er konnte nichts dagegen tun. Eines Tages gab es ein schweres Erdbeben, das den ganzen Wald erschütterte. Der Bär, mit seinem Beschützerinstinkt, machte sich sofort auf den Weg, um zu sehen, ob es allen Tieren gut geht. Als er in das Revier der Wölfe kam, sah er, dass einer der Wölfe unter einem Baumstamm eingeklemmt war. Die Wölfe entschuldigten sich bei dem Bären und baten ihn um seine Hilfe. Da der Bär nicht nachtragend ist, befreite er den Wolf. Die Wölfe haben ihre Lektion gelernt. 

Gruppe um Daja Weise 




Die Ameisenköniginnen

Es waren einmal zwei Ameisenvölker. Das eine Volk bestand aus Waldameisen und das andere aus Roten Ameisen. Beide Völker wurden von je einer Ameisenkönigin angeführt, die sich gegenseitig nicht ausstehen konnten. Jede behauptete die "bessere" Ameisenart zu sein und den größeren und prächtigeren Haufen zu haben. So ging das einige Zeit lang, doch eines Tages war das Maß voll. Die Waldameisen stahlen Steine des Haufens der Roten Ameisen, die als Rache die Eier ihrer Feinde verschleppten. 
Als die Waldameisenkönigin dies bemerkte, rief sie den Krieg aus. Nun ging das Getümmel los. Die Ameisen rannten und schleppten Stücke des Haufens des Gegners und kämpften um den eigenen. Tage lang schufteten sie, um die Gegner zu schlagen, doch beide Ameisenarten waren gleich schnell, gleich geschickt und am Ende waren die beiden Haufen immer noch gleich groß. Erschöpft und ratlos gingen beide Völker zu ihren Königinnen und baten um Frieden. Auch die Königinnen selber sehnten sich danach. Immerhin war es nicht einfach alleine ein ganzes Volk durch den Krieg zu führen. So vereinbarten die Königinnen ein Treffen der beiden Völker, an dem verhandelt werden sollte. Während der Diskussion jedoch, bemerkten die Waldameisen, dass die Roten Ameisen genau die richtigen Steine für ihren Haufen hatten, aber auch die Roten Ameisen benötigten die Stöcke der Waldameisen. Sie redeten weiter und verhandelten bis schließlich eine kleine Ameise aus dem Volk rief:" Lasst uns doch zusammen bauen! Dann können wir teilen." Die Königinnen schauten sich nachdenklich an. Schließlich einigten sie sich darauf die Idee der kleinen Ameise zu probieren. Und von da an stand nur noch ein Ameisenhaufen im Wald, der größer und prächtiger war, als es sich die Königinnen jemals hätten erträumen können. Die zwei verstrittenen Völker wurden zu einem großen glücklichen Volk und auch die Königinnen waren froh, denn sie konnten zusammen regieren.

Von Josefine, Patrick und Jean-Pierre

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